Employerbranding für KMU

Employer Branding für kleine Unternehmen: Mit Werten zur starken Arbeitgebermarke

Kleine Unternehmen haben große Geschichten. Sie müssen sie nur erzählen. Während Konzerne mit Hochglanzkampagnen um Talente buhlen, haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft etwas, das viel kraftvoller ist: echte Kultur, gelebte Werte und menschliche Nähe. Nur: Das sieht man von außen oft nicht.

Dabei ist genau das der Kern eines starken Employer Brandings: nicht laut, sondern glaubwürdig; nicht generisch, sondern echt; nicht teuer, sondern zielgerichtet.

In diesem Artikel zeigen wir, wie KMU ihre Unternehmenswerte und Kultur gezielt nutzen können, um sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und warum Employer Branding kein Marketing•Gag ist, sondern ein strategisches Kulturthema.

Warum Employer Branding für KMU entscheidend ist

Fachkräfte sind knapp. Gute Mitarbeitende sind wählerisch. Und der Mittelstand steckt oft im Dilemma:

„Wir haben viel zu bieten, aber keiner kennt uns.

Employer Branding hilft, das zu ändern. Es sorgt dafür, dass:

  • Talente verstehen, was Ihr Unternehmen ausmacht,

  • Bewerbende sich angesprochen fühlen, weil sie sich wiederfinden,

  • bestehende Mitarbeitende stolz sind, Teil dieser Kultur zu sein.

Kurz: Eine starke Arbeitgebermarke zieht an, bindet und unterscheidet.

Der Ausgangspunkt: Ihre Kultur ist Ihr Kapital

Gutes Employer Branding beginnt nicht bei Social Media, sondern im Inneren.
Denn nur wer innen klar ist, kann außen wirksam kommunizieren. Genau deshalb braucht es einen 360°•Ansatz, der interne Kulturarbeit und externe Kommunikation verzahnt.

„Marke ist das, was Menschen über dich sagen, wenn du nicht im Raum bist.“ – Jeff Bezos

Schritt 1: Ihre Arbeitgeberwertversprechung (EVP) definieren
Die Employee Value Proposition (EVP) ist der Kern Ihrer Arbeitgebermarke. Sie beantwortet die Frage:
Warum sollte jemand bei Ihnen und nicht woanders arbeiten ?

Eine gute EVP ist:

  • authentisch: sie passt zu Ihrer Realität, nicht zu Trends

  • relevant: sie spricht die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe an

  • unterscheidbar: sie zeigt, was Sie besonders macht

Tipp: Entwickeln Sie Ihre EVP gemeinsam mit Mitarbeitenden: in Workshops, Umfragen oder Interviews. Fragen Sie:

  • „Was schätzt du an deiner Arbeit hier?

  • „Warum hast du dich damals für uns entschieden?

  • „Was würdest du einerm neuen Bewerberin über uns sagen?

Beispiel für eine einfache EVP:

„Wir geben Verantwortung, vom ersten Tag an. Und wir lassen niemanden damit allein.
Oder: „Bei uns zählt nicht Titel, sondern Beitrag. Hier darf jede*r mitgestalten.

Schritt 2: Kultur sichtbar machen: authentisch und kanalübergreifend
Ihre Werte und Kultur dürfen nicht nur gelebt, sondern müssen auch erzählt werden: ehrlich, nahbar, konkret.

Mögliche Kanäle & Formate:

Karriereseite

  • Zeigen Sie echte Menschen statt Stockfotos

  • Nutzen Sie Zitate, Videos, Alltagseinblicke

  • Stellen Sie Ihre Werte vor: mit Beispielen, nicht nur Begriffen

Social Media

  • Einblicke in den Arbeitsalltag

  • Team•Storys, Behind•the•Scenes, Wertemomente

  • Mitarbeitende als Markenbotschafter: kleine Reels, Posts, Statements

Mitarbeitende zu Wort kommen lassen

  • „Warum ich gerne hier arbeite-Serien

  • Erfahrungsberichte im Onboarding

  • Interviews im Blog oder auf LinkedIn

Tipp: Achten Sie auf einen einheitlichen Auftritt mit klarer Tonalität, Bildsprache und Botschaften, die zur Kultur passen.

Schritt 3: Ihre Mitarbeitenden zu Botschaftern machen
Die überzeugendste Employer-Branding-Kampagne ist eine zufriedene Mitarbeiterin, die ehrlich erzählt, was das Unternehmen ausmacht.

So aktivieren Sie Ihre internen Markenbotschafter:

  • Ermutigen Sie Mitarbeitende, ihre Geschichte zu teilen

  • Bieten Sie einfache Tools oder Vorlagen für Posts (z. B. Zitatgrafiken)

  • Feiern Sie Kulturbeiträge intern: Wer lebt unsere Werte besonders sichtbar?

Beispiel: Ein mittelständischer Betrieb aus der Region veröffentlichte kurze Interviews mit Azubis, Fachkräften und Projektleitenden. Ohne Drehbuch, aber mit echter Stimme und erzielte deutlich mehr Bewerbungen als mit klassischer Printanzeige.

Beispiel aus der Praxis: Arbeitgebermarke im Familienunternehmen

Ein produzierendes KMU mit 60 Mitarbeitenden hatte Schwierigkeiten, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten. Die Analyse zeigte:

  • Auf der Website fand man nur Produkte, keine Menschen.

  • Die Unternehmenskultur war stark aber nach außen unsichtbar.

Der Weg:

  • Werte-Workshops mit allen Mitarbeitenden

  • Entwicklung einer EVP („Hier bist du keine Nummer, sondern Teil unserer Idee.)

  • Neue Karriereseite mit Teamfotos, Onboarding-Geschichten und Werteseiten

  • Social-Media-Kampagne „Wir sind [Firmenname]“ mit Mitarbeitenden als Testimonials

Das Ergebnis:

  • Sichtbare Steigerung der Bewerbungen (v. a. initiativ)

  • Höhere Passung der Kandidat*innen zur Kultur

  • Mehr Stolz im Team und weniger Fluktuation

Fazit: Employer Branding beginnt nicht bei Klicks, sondern bei Klarheit

Kleine Unternehmen haben einen enormen Vorteil: Nähe, Identität, Kultur.
Employer Branding macht dieses Potenzial sichtbar: innen wie außen. Es beginnt mit Werten, wächst durch Dialog und wird stark durch Authentizität.

„Gute Arbeitgebermarken entstehen nicht in der Werbeagentur. Sondern im Arbeitsalltag.

Doldeffect•Consulting entwickelt mit Ihnen Ihre Arbeitgeberidentität: von der Werteklärung über Employer•Branding•Kampagnen bis zur Aktivierung Ihrer Teams als Botschafter.

Machen Sie Ihre Kultur sichtbar und gewinnen Sie die richtigen Menschen.