
Genration Z und Führung
Generation Z im Unternehmen:
Wie Führung auf die neue Generation eingehen muss
Die Jungen sind da und sie bleiben anders.
In vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) treffen aktuell zwei Welten aufeinander: langjährig gewachsene Strukturen und junge Talente, die mit neuen Ansprüchen, Perspektiven und Erwartungen in die Arbeitswelt kommen.
Gerade die Generation Z (geboren ca. 1995–2010) sorgt dabei für Gesprächsstoff und manchmal auch für Irritation. „Wollen die überhaupt arbeiten?“, „Warum sind alle so sensibel?“, „Was bedeutet eigentlich ‚Work•Life•Balance‘, wenn das Projekt brennt?“
Höchste Zeit, diese Vorurteile zu hinterfragen und Verständnis in Führung zu übersetzen. Denn eines ist klar: Die Gen Z ist nicht das Problem. Sie ist die Zukunft.
Was Generation Z wirklich will
Vieles ist über die Gen Z geschrieben worden und nicht alles ist hilfreich. Deshalb hier die Essenz aus aktuellen Studien und Praxiserfahrungen:
1. Sinn statt Status
Diese Generation sucht nach Bedeutung. Arbeit soll mehr sein als ein Job. Sie soll Teil eines sinnvollen Ganzen sein. „Warum tun wir das hier?“ ist keine philosophische Frage, sondern eine Erwartung an gute Führung.
2. Flexibilität als Grundhaltung
Remote•Arbeit, freie Zeiteinteilung, individuelle Wege: die Gen Z denkt Arbeit nicht in starren 9•to•5•Modellen, sondern in gestaltbaren Lebensräumen.
3. Feedback als Beziehungspflege
Regelmäßige, ehrliche Rückmeldung ist keine Zusatzleistung, sondern Grundlage für Vertrauen und Entwicklung. Die Gen Z will wissen, wo sie steht und wo sie wachsen kann.
4. Augenhöhe & Dialog statt Autorität
Hierarchien werden nicht grundsätzlich abgelehnt aber sie müssen begründet und sinnvoll sein. Führungskräfte, die zuhören, begründen und einbinden, werden respektiert. Wer von oben herab agiert, verliert.
5. Psychologische Sicherheit
Fehler machen dürfen, sich zeigen können, als Mensch gesehen werden. Diese emotionale Sicherheit ist die Voraussetzung für Leistungsbereitschaft und Kreativität.
Wo es knirscht: Häufige Konfliktfelder
Unterschiedliche Werteverständnisse
Während ältere Generationen mit Pflichtbewusstsein und Loyalität sozialisiert wurden, denkt Gen Z stärker in Selbstverantwortung und Balance. Das kann wirken wie fehlendes Engagement. Es ist aber oft einfach anders gelebt.
Tempo und Kommunikationsstile
Schnelles Feedback und digitale Kommunikation sind Standard für Jüngere – für ältere Führungskräfte manchmal ein Fremdkörper. Hier braucht es beidseitiges Übersetzen, nicht bloß Anpassung.
Führung durch Kontrolle
Micromanagement, starre Prozesse, „Dienst nach Vorschrift“. Das schreckt junge Talente ab. Sie wollen Freiraum zum Denken, Verantwortung übernehmen und Vertrauen erleben.
So gelingt Führung mit der Gen Z – 5 konkrete Empfehlungen
1. Führungskräfte als Coaches befähigen
Der klassische „Chef“ hat ausgedient. Gefragt ist die coachende Führungskraft, die Potenziale erkennt, gezielt fördert und dialogisch führt.
Tipp: Investieren Sie in Führungskräfte•Coachings, um Haltung, Kommunikation und Erwartungsmanagement weiterzuentwickeln. Themen wie „Führen auf Augenhöhe“, „Feedback geben & nehmen“ oder „Umgang mit Generationenvielfalt“ sind heute Schlüsselkompetenzen.
2. Sinn kommunizieren, nicht nur Aufgaben
Was ist der Beitrag des Unternehmens zur Gesellschaft, zum Markt, zu Kunden? Und was bedeutet das konkret für das Team?
Beispiel: Aus „Du betreust Kundenanfragen“ wird:
„Du sorgst dafür, dass unsere Kunden sich verstanden und gut beraten fühlen. Das ist der Grund, warum sie uns treu bleiben.“
Ein solcher Perspektivwechsel stärkt die Identifikation, gerade bei jungen Mitarbeitenden.
3. Flexibilität ernst nehmen • mit klaren Rahmen
Gen Z möchte flexibel arbeiten aber nicht orientierungslos. Schaffen Sie klare Spielräume, in denen Eigenverantwortung gedeihen kann:
Gleitzeit statt Stechuhr
Vertrauensarbeitszeit mit Zielvereinbarungen
Hybrides Arbeiten mit festen Teamtagen
Tipp: Entwickeln Sie gemeinsam mit jungen Mitarbeitenden Regeln, die Freiraum UND Verlässlichkeit sichern.
4. Feedback•Kultur etablieren
Einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch reicht nicht.
Gen Z lebt in Echtzeit und will auch so geführt werden.
Konkrete Formate:
5-Minuten-Feedback jeden Freitag („Was lief gut? Was war herausfordernd?“)
Peer-Feedback im Team
Führungskräfte mit Feedback•Trainings befähigen
Wichtig: Feedback ist keine Einbahnstraße auch Führungskräfte sollten regelmäßig Rückmeldung einholen.
5. Onboarding mit Kultur und Haltung
Der erste Eindruck zählt, besonders für die Gen Z. Ein gutes Onboarding vermittelt nicht nur Prozesse, sondern auch Haltung:
Wer sind wir?
Was ist uns wichtig?
Wie wollen wir miteinander arbeiten?
Tipp: Nutzen Sie Kulturhandbücher, Werte-Workshops oder Buddy-Programme, um neue Mitarbeitende wirklich anzukommen zu lassen, nicht nur „einzuführen“.
Fazit: Wer führen will, muss verstehen und lernen
Die Gen Z fordert Führungskräfte heraus und das ist gut so.
Sie bringt neue Werte, andere Perspektiven und frischen Anspruch an Zusammenarbeit mit. Wer das nicht als Problem, sondern als Chance begreift, gewinnt:
an Bindung
an Innovationskraft
an Zukunftsfähigkeit
„Führung bedeutet heute: Verstehen, was andere brauchen, um ihr Bestes geben zu können, nicht: Wissen, wie alles läuft.“
Wir begleiten Führungskräfte auf dem Weg zu einer Generationen•kompetenten, zukunftsfähigen Haltung – mit Coachings, Workshops und Kulturentwicklung, die Menschen wirklich erreicht. Lassen Sie uns gemeinsam Führung neu denken.